Hier ist aber ziemlich still'!
Da ja nun hier schon seit längerem niemand sich mehr zu Wort gemeldet hat, mach ich das mal hier. Bin zwar erst seit gestern in Eurer Gruppe, aber ausser der Vorstellung meiner Person hab ich noch nichts von mir gegeben.
Ich hab schon sehr früh als Kind bemerkt, dass da irgendwas mit mir nicht stimmt, im übertragenen Sinn!
In der Grundschule mussten wir eine Wandzeitung machen mit dem Thema "gewaltverherrlichte Szenen in Ehen im Film"! Glaub ich war die einzigste die glänzende Augen bei den Fotos hatte. Kann mich noch erinnern, dass da ein Foto hing eines Filmes mit Spencer Tracy, nder seine Frau überm Knie hatte und ihr den Po versohlt hatte.
Glaub das war dann irgendwie prägend für mich. Von da an haben sich alle meine Phantasie´n um dieses Foto gedreht.
Hatte dann zur Folge, dass ich nie einen Prinzen auf dem weissen Pferd wollte, sondern immer eher die Braut des Piraten sein wollte, die welche am Mast auf dem Schiff gebunden war........na Ihr wisst schon. Nicht die klassisch devote, nein, die welche tritt und beisst und unterworfen wird.
An dem Verhalten hat sich glaube bis heute sehr wenig geändert.
Heimlich habe ich dann irgendwann mal im Kindesalter beim sehr langen Zähneputzen, ein Stückchen Film mitbekommen, den meine Eltern geschaut haben, und wie es der Zufall wollte, gerade die Vergewaltigungsszene in der Tiefgarage, in der natürlich der Typ unheimlich gut aussah, (welch Zufälle, das Leben so bereit hält), lief gerade. Und von da an hatten meine Phantasieén ein Gesicht.
Dann kam wieder das ganz "normale", geheiratet mit 18, zwei Söhne, Job, und irgendwie war ja alles ganz nett, bis zu dem Tag an dem ich die Geschichte der O in der Hand hielt. Und von da an, hab ich nur noch überlegt, wie sag ich meinem Partner, dass ich als eigentlich recht selbstbewusste Frau unterworfen werden will, gefesselt, gezwungen, gepeitscht usw. Nach glaub zwei Flaschen Wein hab ich ihm dann irgendwie gelallt, was ich wollte, und vorsichtig hat er es dann auch probiert. Er hatte das Problem am Anfang, dass er eine Art Schuldgefühl entwickelt hat, was zur Folge hatte, dass er mir im Alltag fast den roten Teppich ausgerollt hat und ich hatte das Problem, dass ich mich irgendwie für nicht normal gehalten habe. Aber wer einmal Blut leckt...............
Dann kam das Internet und damit ICQ und wir lernten Gleichgesinnte kennen, erfuhren von einem Stammtisch in Stuttgart und kamen immer mehr in diese Szene hinein. Tauschten uns mit anderen aus, probierten aus, und kamen auf so manche Tricks um nicht alles im Vorfeld schon zu zerreden. Wir schrieben gegenseitig in ein Poesie Album, wo jeder von uns einen Schlüssel hatte, wie wir eine Session empfunden hatten, haben kleine BDSM-Kurzgeschichten gelesen und Schulnoten verteilt, somit wusste der andere immer, "aha sie möchte das mal probieren, erleben, aber ohne dass wir grossartig darüber reden mussten. Durch den Stammtisch kamen dann auch andere Facetten mit ins Programm, wo wir mit einem anderen Paar zum Painball gingen, auch mal untereinander getauscht haben. Auch mal zu dritt eine Session, sowohl mit einer zweiten Sub, als auch mit einem zweiten Dom und so weiter. Vielleicht wurde es auch ein wenig härter, aber dadurch konnten wir sehr gut heraus filtern, was für uns etwas war und was nicht. Ich hatte irgendwann mal den Drang auch dominieren zu wollen, wurde dann aber von meinem Dom dominiert zum dominieren einer Sub und auch mal zum dominieren eines Subs. Und so entwickelte sich alles im Lauf der Jahre und daraus wurden dann fast 20 Jahre. 2005 haben wir uns in Freundschaft getrennt und telefonieren noch immer ab und an. Ein Teil des Freundeskreises ist noch immer der unsere, obwohl ich inzwischen wieder zurück in meine Heimat gezogen bin und mir hier gerne wieder einen Freundeskreis aufbauen möchte. Ohne BDSM könnte ich nicht leben, möchte ich auch nicht leben, aber eine 24/7 möchte ich auch nicht sein. Auch das haben wir versucht. Bin wohl eher immer noch die Piratenbraut
, die unterworfen werden will und den Machtkampf im Vorfeld braucht. Ich kämpfe um zu gewinnen, wäre aber zutiefst enttäuscht wenn ich gewinnen würde.
Aber ab und an finde ich auch Gefallen an der dominanten Seite, allerdings stehe ich da noch komplett am Anfang.