„Shades of Grey“
Ich finde sowohl das Buch als auch den ganzen Hype, der momentan um das Buch gemacht wird, schlicht LÄCHERLICH! Ich habe mich durch das Buch gequält. Das kam einer der schlimmsten Strafen gleich.
Für viele Leute wird SM eh nur spannendes Kopfkino bleiben, weil das Buch den Prozentsatz der wirklich devot/dominant und/oder masochistisch/sadistisch veranlagten Menschen nicht verändern wird.
Es befriedigt mal wieder nur das Kopfkino. Und die Anzahl der Menschen, die ihr Kopfkino lediglich virtuell befriedigen, wird bedingt durch dieses Buch noch weiter ansteigen. Und Gott bewahre uns vor den virtuellen SM´ern!
Eine junge, nerdige, sexuell unerfahrene Studentin gerät in die Fänge eines jungen, galanten, sexuell gestörten Multimilliardärs und entdeckt aus Liebe zu ihm die Welt des BDSM. Warum ist die Hauptfigur, Mr. Grey, eigentlich sexuell gestört ???
Bei so jungen Schnöseln wie Christian Grey einer sein soll, wirkt dieses Multimillionärs-Geschäftsmannsgebaren wie wenn der kleine Junge den Anzug seines Vaters anprobiert und Chef spielt. Unglaubwürdig!
Und dazwischen doofe Ich-bin-so-verwirrt-Freundinnengespräche, peinliche Ich-bin-so-verliebt-Freudentänzchen, klischierte Ich-bin-so-ein-Tollpatsch-Tollpatschigkeiten, die man alle schon bei den tollpatischen Frauen aus „Desperate Housewives“ kennt. Nein, was für ein unrealistischer Scheißdreck! Wenn man schon versucht, SM populärliterarisch interessant zu machen, dann aber doch bitte nicht so klischeehaft, auf diesem Niveau und in dieser Teenager-Qualität.
Mag sein, dass ein paar wenige, ihre Neigungen durch das Buch eher realisieren, aber so macht man SM sicher nicht salonfähig. Wozu eigentlich auch ???
Eine Autorin, der man jegliches literarisches Talent absprechen muss, versucht sich an einer völlig unrealistischen "Pretty-Woman" SM Schnulze, in der mit ständigen Wiederholungen, in profaner Schreibweise, langatmigen Beschreibungen langweiliger Sexszenen, mit geographischen Ungenauigkeiten und ohne jeglichen tiefgreifenderen Einblick in die BDSM Welt in oberflächster Weise lediglich Klischees bedient werden. Schrecklich!
Die Vorstellung, dass eine auffallend einfältige 21-jährige Jungfrau, die noch nie in ihrem Leben mastubiert hat, auf einen Sexgott trifft, der mit 27 Jahren ein Milliarden-Emperium alleine aufgebaut hat und ihr die Welt in Form von sehr teuren Geschenken zu Füßen legt, um mit ihr eine BDSM-Beziehung einzugehen, ist ab einem bestimmten Punkt einfach nur peinlich und beleidigt die Intelligenz des Lesers. Ist das die Pornoversion von Cinderella ???
So etwas kann ja auch mal nur wieder ne Ami-Tuss geschrieben haben.
Spart Euch das Geld und lernt BDSM real kennen, ihr virtuellen Möchtegern-SM´er!
Und diejenigen, die BDSM schon kennen und schätzen gelernt haben, diejenigen, die es real leben, brauchen dieses Buch sicher schon mal gar nicht!
Sorry, das ist Müll! Nein, "Shades of grey" ist KEINE Literatur, sondern nur schade ums Geld...